Noch bevor ich am Morgen mit den Buchmalereien begann, war mir klar, dass ich den farbigen Pigmentwolken nicht mehr so viel Raum zugestehen wollte. Deshalb begann ich mit einer mehrfarbigen Krakelstruktur, die ich gleich mit Wasser auflöste, um einen Schritt weiter zu gehen als gestern. Mit dieser dunkel gefärbten Wasserwolke von 1 setzte ich mit dem rechten Handballen Zeichen per Abdruck in 2 und 3. Dann entschied ich mich doch für Pigmentpartikel, die ich aber mit der Fingerkuppe zu einem dunklen Nebel in einen Energiestrahl setzte, der aus der Mitte einer Figur in 3 nach Rechts austrat.
Wieder treten in allen 3 Bildern menschlich-figürliche Erscheinungen auf. Aber nur in der 1. Malerei umrandete ich eine kniende Figur, aus deren Kopf Energie himmelwärts austritt, mit farbigen Linien. Aus den Pigmentpunkten entstand im selben Format ein Gitternetz. Vor eine Gravitationswolke in 3 setzte ich eine durchscheinende Kulissenwand. Den Abdrücken ein größeres Gewicht zu verleihen oder sie sogar zu den Hauptgestaltungselementen zu machen, das klingt in der mittleren, der 2. Malerei an.
Erstmalig kam gestern meine neue Schülergruppe ins Atelier. Auf der Transparentpapierrolle von 2010 zeigte ich ihnen die Überlagerungssequenz, mit der ich das Linienmuster vom Kraftfeld entwickelt habe. Ich musste sie lange suchen und dabei weite Strecken der 50 Meter langen Rollen sichten. Dabei empfinde ich Genugtuung. Auch das zerstörte Relief zeigte ich ihnen auf dem Holzlagerboden und machte klar, dass es nun unsere Aufgabe ist, es gemeinsam zu rekonstruieren. Das begann dann sofort mit Pappmacheproduktion. Die Form hatte ich mit Wachs abgesperrt, so dass wir mit der Ausformung gleich beginnen konnten. In einer guten Stunde schafften wir zusammen etwa ein Drittel der Fläche. Ein weiteres Drittel füllte ich dann alleine bis zum Abend.