Ich bin froh, dass ich von der „Zwangsfigürlichkeit“ der gegenwärtigen Buchmalerei befreit habe. So kann ich sie zwang- und zwecklos weiterentwickeln.
Das ist ja der Sinn meiner zurückgezogenen Arbeitsweise. Letztlich haben Skrupel und Befremdung dazu geführt, dass meine Bilder eher im Verborgenen gedeihen können. Das ist mir zu wichtig, als dass ich es durch den Kunstbetrieb beschädigen lasse.
Die Umrisszeichnungen, mit denen ich gestern auf Rolle 8 arbeitete, sind den Tanzzeichnungen etwas ähnlich. Zunächst begann ich mit der Überlagerungssequenz einer längeren Figurenreihe. Mit einem solchen Arbeitsschritt, bei dem ich die Motive zunächst von der alten auf die aktuelle Transparentpapierrolle durchzeichne, stilisiere ich die Umrisse, was ich als Verdichtung empfinde. Der zweite, etwas simplere Konzentrationsvorgang, ist die Überlagerung dieser reduzierten Linien, im versetzten Rhythmus, der aus dem Radius der Rolle, bei ihrem Zusammenrollen und dem, parallel dazu stattfindenden Durchzeichnen entsteht. So nähere ich mich dem Figurenmaterial und versuche mich, für die Fortsetzung der Reliefmalerei vorzubereiten.