Lichtwechsel | Motivvorbereitung | Probebühnen

Der rhythmische Lärm der Abrissmaschinen wird von einem frischen Wind nach Osten getragen. Die Schienenschläge der S-Bahn kommen wattiert, von den schnellen Lichtwechseln, die durch die vorübereilenden zerfetzten Wolken verursacht werden, begleitet, bei mir an. Alles überlagert sich mit dem Grundrauschen der windigen Stadt.

Auf Rolle 8 verdichtete ich doch noch einmal, mehr der Seelenpflege wegen, die Buchmalereien-Sequenz. Das vollständig glatt getrocknete Relief grundierte ich langsam und gründlich, ordnete währenddessen die Wege zur Vorbereitung der Motive, die für die Malerei bestimmt sind. Auf der Transparentpapierrolle werde ich Umrisszeichnungen von meinen Buchmalereien und Ballettsaalzeichnungen ausprobieren. Ich will sie mit Frottagen von Teilen der Reliefform kombinieren. Diese Einzelmotive setze ich dann auf dem Relief zusammen.

Die Architektur der heutigen Buchmalereien orientiert sich an den Zeichnungen, die ich auf den Probebühnen der Theater gemacht habe. Die Probenwände schufen rohe Kulissen, vor denen die Figurenszenen abliefen, immer wieder neu, von vorne. In ihrer Unvollständigkeit boten sie Durchblicke in die hinteren, dunklen Winkel dieser Räume, wo Schauspieler auf ihren Auftritt warteten. In den Collagen erlaubt ihre Durchlässigkeit Blicke auf Teile der Buchmalereien-Sequenz dahinter.