Den ganzen Winter über flechte ich die Weidenruten, in meinem Gärtchen vor den Atelier, zu zusammengrollten Ringen. Das lässt sich besser mit Zweigen machen, die keine Blätter haben. Außerdem bekomme ich den Eindruck, dass das Holz jetzt biegsamer als im Sommer ist. Die Gewächse haben nun, auch durch das fehlende Laub, einen künstlich – skulpturalen Charakter angenommen.
Mit dem Einflechten der zeichnerischen Arbeit von Franz, in meine Sequenzen auf Rolle 9, habe ich ein aufwändiges Verfahren angewandt. Dennoch fügen sich die Umrisse seiner Linien noch nicht in einer Weise in meine Arbeit ein, wie ich es mir erhofft hatte. Ich werde aber weiterprobieren, bis ich ein gutes Gefühl dazu habe.
Gestern schaute ich intensiver auf die figürlichen Buchmalereien vom Februar 2010. Sie entstanden allesamt in Indien, unter dem Eindruck der starken Kontraste zwischen der Farbigkeit und dem finsteren Elend des Alltags. Die kräftigen schwarzen Pinselstriche werde ich nur als Umrisse, zunächst auf Rolle 9 übertragen, sie dort mit Frottagen der Splitter zusammen bringen, um ihre Eignung für die Reliefbemalung zu prüfen.