Im Kreislauf der Transparentpapierrolle bereichern weitere Figuren von 1997/98 das Geschehen. Den Abstand von 25 Jahren zu überwinden, versuchte ich mit dem Kontrast von Überlagerungsprozess und eingefügten Reduktionen. Außerdem übertrete ich mit den durchgezeichneten Linien von den Vortagen manchmal die Figurenumrisse. Mit dieser Variation überwinde ich die Strenge des Zeichenvorgangs auf Rolle 9, der lediglich das Ausfüllen der Umrisse vorsah. So tauchen Kentauren, Giraffen und gebogene Figuren auf, die tänzerisch-blind den Raum ertasten.
Ein Gitterwerk, das diese Motive aufnimmt und miteinander verschränkt, kann auch als ein geschlossener Kreis aufgestellt werden. Somit greifen die Motive in unendlicher Folge ineinander. Aus dem „Kraftfeld“ sind dreieckige Motive entstanden, deren Anschlussfähigkeit an allen 3 Seiten gegeben war. So wuchsen die Linien zu einer flächig-ornamentalen Komposition zusammen.
Mich berühren die alten Zeichnungen, die mir manchmal wahrhaftiger vorkommen, als das was dann in den Folgejahren bis 2005 entstand. Öfter denke ich an ein Projekt, das mir erlaubt, all dieses Material der letzten 50 Jahre, zu ordnen. Wenn das in ein neues gestalterisches Vorhaben münden könnte, würde mir das leichter fallen.