Schon im Januar hatte ich das Gefühl, mich näher mit der deutschen Romantik beschäftigen zu müssen. Gestern Abend bekam das noch einmal einen Schub. Ein Freund ordnete uns Johann Gottlieb Fichtes Werk, mit dem er sich beschäftigt, in seine zeitliche Umgebung ein.
Ich merke, dass ich mich, durch die Arbeitsweise mit den Transparentpapierrollen, mit den Phänomenen, die um mich herum existieren, in Beziehung setzen kann. Auch das Wandern durch die Zeit öffnet viele Türen, hinter denen Versuchsanordnungen stehen, die Stoffe aus verschiedenen Zeiten vermischen. Die Reaktionen führen zu Überraschungen.
Verdichtungen, Fragmentierungen und Energieimpulse daraus, lenken meine zeichnende Hand. Später erst kann ich erkennen, was mit den Linien neu entstanden ist. 1997 war für mich ein Vogelmensch neu, dessen Binnenstruktur von kreisenden Konzentrationen in kristalline Trixelstrukturen überging. In der vergangenen Woche füllte ich seinen Umriss mit Linien aus der „Suche nach dem Horizont“, zu der auch 1997 drei Zeichnungen entstanden. Mit diesem Vorgang bin ich noch nicht fertig, weil ich nun das Transparentpapier von hinten her zusammenrolle, um die gefundenen Figurationen in die der Tage zuvor, zu transportieren. Was dort als Neubildungen entsteht, tritt dann, bei umgekehrter Roll- und Arbeitsrichtung, den Weg in die Gegenwart an. Es ist nur vage vorstellbar, was daraus wird.