Im Schauspiel Frankfurt sahen wir Tschechows „Onkel Wanja“ in der Regie von Jan Bosse. Der Rohbau auf der Drehbühne zeigte eine ewige Baustelle, oder eine Investruine, die schon von Schlingpflanzen überwuchert wurde. Die Russen soffen etwas klischeehaft unentwegt Wodka. Aber es war eine wirklich schöne Premiere.
Wir trafen wieder Chunqing Huang mit ihrem Mann. Ich erzählte ihr von den Fragmenten in der restaurierten Kapelle in Müstair. Wir sprachen auch über Musik und Bilder im Zusammenhang mit Übersetzung. Dann gesellte sich Karlheinz Braun zu uns, und berichtete von seinem 90. Geburtstag und den vielen Projekten, an denen er noch arbeitet. Was soll man dazu sagen – bewundernswert!
Inspiriert von meinen Haarlinien in den heutigen Buchmalereien, schnitt ich zwei Weidenäste und flocht sie, während die Wasserfarben trockneten, ineinander. Ihre verschränkten Schwünge hängen an einem Drahtseil, frei schwingend über dem Ateliereingang.