Figuren- und Splitterumrisse

Während der Buchmalereien hörte ich am Morgen das Album „Eventually“ von Jonathan Nagel. Die Einzelbilder wollte ich zunächst bestimmten Kompositionen zuordnen, kam aber nach einigem Hin und Her davon ab.

Gestern begann ich ein neues Kraftfeld-Relieffragment abzuformen. Ich arbeite mich in einem Streifen vom linken Rand der Form, wo ich eine Figur entdeckte, nach rechts vor, indem ich die Formen, die mir unterwegs begegnen aufsammle. Eine langsame Arbeit, deren vorsichtiges Tasten ich während des Wachstums des Objektes genieße.

Diese Beschäftigung drängt die Scherben des Meißner Porzellans etwas in den Hintergrund. Die Buchmalereien zielen teilweise wieder auf ihre Weiterverwendungen auf Rolle 10 und in den werktäglichen Collagen. Dem erneuten Scherbengericht, das in der Zukunft von Rolle 10 beginnt und sich rückwärts in die Zeit streckt, begegne ich mit den Figurenumrissen der gegenwärtigen Buchmalereien. Sie kommen, die IM „Lutz Lange“ Texte rezitierend, den Pozellansplittern entgegen. Schwer vorhersehbar, was dann folgt! Aber die Reliefrekonstruktion verbindet sich mit dem kleinen Fries, den ich gerade begonnen habe, endlich wie von alleine mit dem Geschehen auf Rolle 10, wie ich es lange vorhatte.