Gestern nahm ich die Arbeit an Rolle 10 wieder auf. Zunächst extrahierte ich 5 Figuren aus dem vorausgegangenen Liniengeflecht, mit dem ich mich zunächst von der Fragmentierung der Stasitexte entfernen wollte. Anschließend zeichnete ich die Umrisse der Goldbemalung des Porzellanreliefs im Deli Humboldt in einer Reihe dahinter. Die Formen rollte ich von hinten her, gegen den Zeitlauf auf und zeichnete die durchscheinenden Linien in die Goldblattfigurationen. In der Folge wurden auch die 5 Figuren, die sich von STADASIDA abgewendet hatten, von diesem Material kontaminiert.
Nun werde ich mir wieder die Tonbandprotokolle meines IM „Lutz Lange vornehmen und sie beginnen, in das Wachstum der Erinnerungsgesträuche einzubinden. Ich hoffe, mit den eigenen Tagebuchaufzeichnungen aus dieser Zeit, den IM-Berichten, den späteren Transparentpapierrollen und Buchmalereien, Vorgängen meiner Erinnerung auf die Spur zu kommen.
Ich frage mich, ob mein vertrauter Mentor, der seiner Verpflichtung, mich zu überwachen nachgekommen ist, dies später bereut hat. Bestimmt war ich nicht sein einziges Beobachtungsziel. Das systemkritische Potential meiner Arbeit sorgte ja damals für öffentliche Diskussionen in offiziellen Gremien, die mich mit Kunstwerken beauftragt hatten. Ich beharrte aber auf meinen Aussagen.