Das Defilé der Figuren, die aus Papiergravuren und Handkantenabdrücken entstehen, sind nicht nur Bühnendarsteller, sondern kommen auch aus anderen Zusammenhängen, wie Straßenszenen, Domportalen, Rokokogemälden oder Traumsequenzen.
Gestern übertrug ich die Umrisse aller drei Buchmalereien auf die Transparentpapierrolle. So reihten sich 11 Figuren auf, von denen ich bereits 8 mit den Zeichenfragmenten und Strukturgesträuchen der Vortage angefüllt habe. Es geht schneller vorwärts als ich dachte. Noch anderthalb Meter bis zu den Goldblättern meines IM „Lutz Lange“.
Mit einer spitzen Rohrfeder krakele ich das nach, was aus dem Untergrund der Transparentpapierschichten heraufsteigt. Dann schaue ich es mir aus etwas Abstand an, entdecke einen schwebenden Engel aus einem meiner Holzschnitte zum Kloster Bebenhausen. Noch mache ich mir keinen Reim darauf, will aber den jetzigen Zustand der fragmentierten Zeichen, in Teilen schon in die Goldblätter einfügen. Vorher sollte ich sie mit Schellack, dem Gold der Schreiner, beschichten.