Zeichenskulpturen

Jedem, der aus den MfS-Tonbandprotokollen entwickelten, Zeichen kann ein Buchstabe des deutschen Alphabets zugeordnet werden. Sie werden in Ton als Relief oder als Vollplastik modelliert. Von jedem wird eine Form gegossen. Aus dem, auf diese Weise vervielfältigten, neuen Alphabet werden dann Sätze zusammengestellt, die aus den IM-Protokollen stammen. Wie z.B.: „Er lebt so ein Künstlerleben in den Tag hinein.“

Das Grün meines Gärtchens wird undurchdringlich. Auf den Regalbrettern neben meiner Korbsesselnische, liegen die Sachen, die mich inspirieren: geschmolzenes Glas mit Einschlüssen von Holzkohle, eine handgemalte Porzellanscherbe, stark verwitterte, gesägte Knochenstücken, Schnur, Muscheln, Federn, geschlemmter Ton in einem Blecheimer, rote Lavasteine, Lochziegel, Dornenverzweigungen, Tontöpfe mit Samen, ein Handfeger und ein altes Frotteehandtuch in einem Weidenkorb, Sägeblätter, Arbeitshandschuhe, Gießkannen, Schraubdeckelgläser – alles durchsetzt von einem feinen Gespinst.

Eigenständige Buchmalereien vom Morgen. Ich benutzte den Aquarellkasten, Bambuszeichenfedern, Stifte, Haare, Holznadeln, Pigmentstaub. Kratzen, wischen, schraffieren, Handkantenstempel, Umrisszeichnungen… Dann der richtige Zeitpunkt für den Schluss.