Archäologie

Mit dem Boot kehrte ich zum Ort meiner Unterwasserarchäologie in der Nidda zurück. Langsam lernt mein Blick, viel versprechende Steinmetzarbeiten aus der Gründerzeit unter der Wasseroberfläche und dem Schlamm, der Details überdeckt, zu erkennen. Mit den Fingern durchdringe ich dann die Schlammschicht und ertaste die Oberfläche des Gesteins: Fugen, Hohlkehlen, rechte Winkel, Blattformen, Kugeln usw.. So nehme ich einen direkten Kontakt mit den Handwerkern dieser Zeit auf.

Dann startet der Versuch, das schwere Material näher an die Oberfläche zu bugsieren, wodurch sich die Eignung des Blocks für den Transport klärt. Ist er mit der Kraft meiner Hände ins Boot zu hieven und reizt mich seine Gestalt, nehme ich ihn mit. Die ursprüngliche Funktion der 2 Steine, die ich gestern ins Atelier trug, will ich noch näher erforschen.

Diese Fahrt hat mir so gut getan, dass ich dachte, gleich heute wieder aufs Wasser zu gehen. Das hängt etwas von der Kraft und der Arbeit ab. Gestern arbeitete ich kaum, was ich mir ausdrücklich vornehmen und dann durchhalten muss. Heute ist es anders.