Am Morgen flocht ich ein paar Triebe der Weide zu Ringen, aus denen dann Triebe sprießen, die wieder zu Ringen geflochten werden können. Dabei sang ich vor mich hin: “Valentines Day“ von David Bowie.
Es fällt nicht ganz leicht nach vier Wochen Himalaja in die Atelierarbeit zurück zu finden. Die Suchbewegungen sind vage und führen über eine zurückhaltende Farbigkeit in den Buchmalereien zu den Collagen, die weniger kontrastreich ausfallen. Das ist die Vorsicht im Porzellanladen! Aber es gibt 900 Fotos und einige Zeichnungen, die ich in den tibetischen Klöstern gemacht habe. Das ist Material für Rolle 10.
Tobias Kruse hat die Fotos geschickt, die er von mir hier im Atelier gemacht hat. Ich soll aussortieren. Dabei kann es nicht um Qualität gehen, denn die ist gleichmäßig hervorragend. Es muss um die Zielrichtung gehen, für die die Aufnahmen stehen sollen. Und da scheint mir der Raum um mich, in dem meine Arbeit entsteht, fast wichtiger als mein Portrait zu sein, oder er ist ein wesentlicher Teil eines Bildes von mir. Dabei geht es um Materialität, Natur- und Kunstlicht und auch um die entstehenden Arbeiten um mich herum.