Vor mir auf dem Tisch steht die durchleuchtete Rolle 10. Dort lösen sich aktuell die StasiDADA-Strukturen auf. Das geschieht zugunsten der tausend Jahre alten skulpturalen Schwünge der Schwanzfederornamente von den Garudabegleiterinnen aus dem Lalung-Kloster. Mit der Dichte der Überlagerungen vermehren sich die Gründe, sich in das Material zu vertiefen. Ein Energiesystem, das über tausend Jahre hinweg funktioniert.
Die Umrissfiguren auf dem Transparentpapier, die von den Buchmalereien stammen, sind etwas gleichmäßig groß. Diese Eintönigkeit kommt der Aufmerksamkeit zugute, die sich dann auf die ausfüllenden Gesträuche richtet. Das Gesamtbild bleibt aber geschwächt. Mit einer Rückrollaktion, die beim Durchzeichnen über die Umrisslinien hinweggeht, kann das verhindert werden.
Gestern besuchte ich Franz, der nach unserer Himalajareise fragte. Ich erzählte ihm vom Rinpoche von Tabo, der mein früheres Leben bei den Malern verortete, die die Klöster im Spitital ausgestaltet haben. Diesem Gedanken kann ich folgen, indem ich meine Rezeption dieser Gestaltungsformen durch weitere konzentrierte Arbeit intensiviere. So kann ich tiefer in meine Verbindung zu den alten Bildern eindringen.