Am 30.10. rief mich meine Mutter am Morgen an, um mir zu sagen, dass mein Vater in der Nacht zuvor gestorben sei. Anderthalb Tage vorher strich ich ihm mit meiner linken Hand über den Kopf und sagte: „Mach`s gut.“ Zuvor hatte ich mir den Moment, in dem ich von seinem Tod erfahre oft vorgestellt. Aber nun fühlte ich, neben der Trauer, zunächst Erleichterung.
Auch überlegte ich oft, wie wohl mein Tagebuch an einem solchen Tag aussehen würde, insbesondere die Buchmalereien. Aber sie gleichen den vorausgegangenen. Nur mein Blick interpretiert die Elemente neu. Die Kulissenwände werden zu Pforten, die verwischten Farbfelder zu der Bewegung hinüber. In den folgenden Tagen wurden sie sparsamer. Ich vertraute den Atmosphären, die durch die Handballenabdrücke, deren Farben und Strukturen entstanden. Wenige Umrisse bilden den Kontrast zur wolkigen Szenerie.
Die Kontinuität ist nicht unterbrochen worden. Heute kamen 3 Schulklassen, um meine Arbeit anzuschauen. Ein paar Schüler hatte ich mir schon ausgesucht, mit denen ich gerne weiter an den Reliefs arbeiten würde. Aber dringend erscheint mir nun das Fortkommen an Rolle 10. Morgen kann ich damit wieder beginnen.