Aus den Werktagscollagen des vergangenen Jahres stellte ich gestern Animationen zusammen. Für diese eintönige Arbeit muss es automatisierte Möglichkeiten der Zusammenstellung geben. Bisher mache ich das Bild für Bild mit jedem Übergang einzeln. Die Ergebnisse sind allerdings spannend.
Die Zweite Malerei von heute sieht aus, wie eine Collage. Das liegt daran, dass ich die Haarschwünge nur partiell sichtbar gemacht habe, indem ich die Locken mit abgegrenzten Pinselspuren aus Farbwasser auf dem Papier bändigte. Danach färbte ich die Linienbögen mit Tusche oder konzentrierter Aquarellfarbe ein. Die Formen sehen wie ausgeschnitten aus. Die figürlichen Anmutungen habe ich auf 2 nicht durch Umrisslinien verstärkt, wohl aber auf 3.
Nach wie vor beschäftigt mich das Thema zeichnerischer Zeitexperimente. Damit komme ich aber nur weiter, wenn ich mit Rolle 11 beginne. Der Start wird aus einem Rückgriff bestehen, den ich in die Zukunft projiziere, um ein Echo zu entwickeln, dessen Rhythmus vom Umfang der ganzen Rolle abhängig ist. Mit dem Durchzeichnen im Rollen im Uhrzeigersinn geht es von der enger werdenden Gegenwart nach vorne in die Zukunft. Gegen den Uhrzeigersinn geht es nach hinten aus der Gegenwart in die Vergangenheit oder aus der Zukunft auf das Jetzt zu. Auf dem 50 Meter langen Transparentpapier – Zeitstreifen ist genug Raum für das Experiment.