Gestern hörte ich „Stein Schere Papier“ von Heiner Goebbels, mit der Stimme von Heiner Müller, der einen Sisyphostext sprach, dessen Fragmente zerschnitten in das Musikstück eingefügt sind. Eine Stimme aus einer verlorenen Zeit.
Eine weitere Stimme von dort ist die von Kevin Bryars mit dem Song „Jesus Blood never failed me yet“, der als Loop 25 Minuten hinter dem Stück „Quintett“ von Bill Forsythe lief. Diese Musik wird im Tanzstück „Scarbo“, vom Choreografen Ioannis Mandafunis und der Tänzerin Manon Parent zitiert, das wir gestern im Bockenheimer Depot sahen. Ich verstand am Anfang, dass in dem Soloabend ein elfjähriges Mädchen dargestellt wurde, was sich durch einen Text in der Mitte des Stücks bestätigte. Ich konnte mit dieser Arbeit viel anfangen und bin froh, nun wieder mit der Frankfurter Tanzwelt verbunden zu sein.
Gestern saß ich Tagebuch schreibend vor der Ateliertür in der Sonne. Argwöhnisch beobachte ich die Bauarbeiten in der Nachbarschaft und versuche abzuschätzen, wie weit ich von dort aus, durch die wachsenden Gebäude, verschattet werde. Je weiter man sich im Westen des Geländes befindet, desto mehr Chancen auf Sonne sind vorhanden.