Nach den Buchmalereien saß ich etwas in der Morgensonne, will aber den Tagebuchblock am Vormittag fertig bekommen, um mich dann auf andere Dinge konzentrieren zu können. Beispielsweise auf die Fortführung der Arbeit an Rolle 11. Dort habe ich gestern die Umrisse der 3. Malerei des 8.2. hinter die Figurenreihe gesetzt, mit der ich diesen Transparentpapierstreifen begann.
Aber ich möchte variantenreicher fortfahren, andere Umrissformen finden als die Figurenanmutungen. Mit einem weißen Bogen Papier, den ich zwischen die zusammengerollten Schichten legte, reduzierte ich das dichte Angebot von sich überlagernden Linien. Innerhalb der Umrisse kommt es deswegen zu Lücken der Struktur, was dem Gesamtbild gut tut.
Die Buchmalereien von heute folgen wieder den seismischen Linien, die aus dem Inneren über den Bewegungsapparat und die Aquarellstifte auf das Papier übertragen werden. Die kreisenden Papiergravuren und Haarlockenabdrücke, verweisen auf die wechselnde Statik der emotionalen Tektonik. So gehe ich mit langsamen Schritten auf die Tabolinienstruktur zu, die sich in vielleicht 3,5 Meter Entfernung befindet.