Mit dem handschriftlichen Tagebuch beginne ich einen Umriss in der ersten Buchmalerei mit Tinte nachzuziehen. Der erste Impuls aber war am Morgen die Schraffur, die aus Brustkorb und Schulter auf das Papier übertragen wurde. Diese Struktur setzte ich per Handballenabdruck in die zweite Malerei, verdichtete sie dort und schwächte sie wieder mit Wasser und dem Handballen ab und übertrug sie nach 1.
Vor mir auf dem Tische stehen die zwei Zylinder, zwischen denen sich der Transparentpapierstreifen aufspannt, etwa 35 cm, den ich gestern mit Tusche und Rohrfeder auf Rolle 11 zeichnete. Er besteht aus 3 Umrissen, die ich aus der 2. Buchmalerei vom 12.2. extrahierte, auf einen Bogen zeichnete, um sie dann in den Streifen einzugliedern. Er funktioniert wie ein Totenbuch. Seine Liniengesträuche zeichnen die Emotionen auf, die in den langen Konzentrationsphasen in mir sind.
Für mich vermischte sich heute die Malerei deutlich mit den Goldbergvariationen von 1981 durch Glenn Gould eingespielt. Die erste Variation nach „Aria“, mit der Bezeichnung „1a1“, schlägt nach dem ruhigen Gang des ersten Stücks, brutal zu. Ich würde mich an dieser Stelle jedes Mal erschrecken, kennte ich das alles mittlerweile nicht schon ziemlich genau.