Breslau

Mit Anne war ich ein paar Tage, auf den Spuren meines Großvaters in Breslau. Zuvor, per Bahn, das Eintauchen in die samten graue Finsternis der polnischen Weite, in das lichtlose Dickicht und die fahlen Flächen. Die Unschärfe, die mit der Dunkelheit zunimmt, verwischte die spärlichen Szenen mit den wenigen Menschen im horizontalen Raum.

Anne recherchierte die Aufenthaltsorte der beiden Brüder, die sich gemeinsam aufgemacht hatten, zu Fuß mit dem Dommodell auf dem Karren, die ganze Welt zu bereisen. Ihre ehemaligen Adressen waren gehend zu erreichen. Das Raumgefüge, in dem sie sich bewegten, wurde lebendig. Keller, Treppenhäuser, Flussinseln, Werkstätten und immer mit dem Blick auf den Dom. So kamen sie uns näher.

Darüber hinaus bekamen wir ein Gefühl für ihre Lebensverhältnisse, aus denen ein Teil des Impulses bestand, diese Wanderung aufzunehmen. Oscar schien eher in bescheidenen bis ärmlichen Verhältnissen gelebt zu haben. Mit dem Text der Dommodellpostkarte, ging ich eine Figur vor dem Hauptportal des Domes, Wort für Wort, Schritt für Schritt.