LIKSZWODREIVIER

Innerhalb der Arbeit auf der Museumsinsel kommt die preußische Schicht des Gesamtthemas zu kurz. Meine eigenen Erfahrungen auf dem Exerzierplatz vor den Munitionsbunkern der Grenzausbildungskaserne in Eisenach, den ich auch öfter gefegt habe, überlagern sich mit dem Fegen des großen Foyers des Palastes unter den Arbeitern, die direkt über mir den Spritzasbest auf das Stahlgerüst auftrugen. Ich hatte keine Schutzmaske…

Das Stahlgerüst ist die eingefrorene Marschmusik: LINKSZWODREIVIER… Von der Verspiegelung entkleidet tritt das wahre Gesicht des Palastes der Republik zutage: aufgepflanzte Bajonette über dem Stechschritt. Das ist mein Blick auf die Konstruktion. Das Ornament des Lustgartens pflegt den ästhetischen Gegensatz. Dieser französische Import erscheint schwach vor den wechselnden Fassaden, aber haltbar. Er kann nun aufgefüllt werden mit der Gedichtform meines Wortballetts aus drei Texten.

Gestern und heute gingen die Buchmalereien von den Strukturen aus, die der Satz: „Er lebt so in den Tag hinein.“, bietet. Die szenischen Kompositionen, die sich aus Auflösung und Neuformierung bildeten, würde ich gerne noch auf Rolle 11 übertragen. Die aber wandert nun zur Ausstellung im Tibethaus. Deswegen werde ich alsbald vorgreifen und mit Rolle 12 beginnen. Später kann ich den aktuellen Transparentpapierstreifen mit dem entstandenen Material beenden.