Insektenkönigin

Mit den Schülern spielte ich gestern Figurenfinden. Das motiviert sie sehr und die Gegenstände, in denen sie danach suchen, können ganz verschieden sein. Es waren Holzspäne, Liniengeflechte und abgeformte Reliefs. Sie fanden Frauenköpfe mit Feuerfrisuren, Fische, Buchstaben, Gürteltiere und abstrakte Muster. Sehr schöne Ergebnisse gab es bei der Bemalung der Holzspäne, die vom Aushöhlen des Baumstammes stammen. Draußen flochten sie die langen Triebe der Weide, die nun ganz ohne Blätter gut zu Ringen gebogen werden können. Es entsteht ein großer Lockenkopf im Gärtchen vor dem Atelier.

Alleine mit meinen Farben und Strukturen, bin ich froh, dem Vorweihnachtstrubel zu entkommen. Die Buchmalereien kann ich auseinander fliegen lassen, sie wieder miteinander verknüpfen und mit allen dreien zusammen eine Handlung erfinden. Die böse Maschine, die die Figuren in der 1. Malerei bedroht, wird in der 2. von einer freundlichen Insektenkönigin verscheucht. Sie gebiert ständig neue kleine Wesen, die in die 3. Malerei schweben. Dort treffen sie auf Pflanzen und fremde Atmosphären, in denen sich Gegenstände manifestieren und wieder in farbigen Wolken verfliegen.

Solche Farbigkeiten wünschte ich mir für die Oberflächenfelder des Altarensembles. Sie könnten der Untergrund für den Tuschestrukturdruck auf einigen der Flächen sein, die von den Kerbschnitten begrenzt sind.