Ein paar Stunden verdichtete ich mit dem Überlagern der Tuschelinienschichten der Dornenkronensequenz. In den Collagen verbinde ich Splitter dieser Gesträuche mit den Farben der Buchmalereien. In diesen kleinen Formaten taste ich mich langsam an die Möglichkeiten heran, die Altarobjekte zu überarbeiten.
Die Frage nach dem Sinn der Erfindungen von Gechichtenfragmenten für die Buchmalereien, stellt sich nicht mehr, denn sie funktionieren vor allem für mich. Mir helfen sie, am nächsten Tag besser anknüpfen zu können. Gerade denke ich an Klostermalereien im Himalaja, die schwebend einzelne Organe zeigen. Die linke Figur der ersten Malerei, die auch in der Collage gut zu erkennen ist, erinnert mich daran.
Rotierende Zerstückelungswellen, die wie die Maischmühlen bei der Weinproduktion funktionieren, arbeiten die Figuren in 1 um, damit die sich in 2 wieder neu zusammensetzen können. Dort ordnen sie sich zu fröhlichen Farbkonglomeraten, die in ihrem Entstehen noch ohne Handlung sind. Dann aber in 3, kommen die Probebühnenkulissen dazu, die eine Handlung fordern. Verzweifelt wurschteln die neuen Figuren zwischen den Wänden herum, ohne ihren Text gelernt zu haben. Sie rufen ins Leere nach der Souffleuse.