Die Motivwanderungen innerhalb der Transparentpapierrollen, Buchmalereien, in den alten Holzschnitten und nun auch aktuell in der Dornenkronensequenz, weiteten sich immer auch über die Grenzen der Projekte hinweg aus. Vor allem die parallel laufenden Arbeitsreihen durchwirken sich deswegen. Das lässt sich nicht auf einen Vorsatz zurückführen, sondern eher auf die Unfähigkeit, an verschiedenen Vorhaben unabhängig voneinander zu arbeiten. Sogar meine Schüler sind angehalten, sich an die Materialien zu halten, die für mich gerade wichtig sind.
So geht es mir nun auch mit dem Vortrag, den ich im Tibethaus halten soll, der Beschäftigung mit den Altarobjekten, den Buchmalereien und der Fortführung von Rolle 12. Schon auf Rolle 11 gab es Verbindungen zwischen der Tabosequenz und den Textwanderungen in Berlin. Und somit kann ich bei der Präsentation in der Umgebung von Peter van Hams hoch auflösenden Tabo – Fotografien von meiner gegenwärtigen Arbeit ausgehen.
Heute startete ich zeitig in die Atelierarbeit. In den Buchmalereien ging ich wieder von Linien aus, die sich von gestern durch die Buchseiten gedrückt hatten. Die schraffierte ich stark mit mehreren Farbschichten, um dann noch weitere Holznadelgravuren hinein zu prägen. Dann folgte ein Handkantenabdruck mit Lavastrukturen…