Neckarseitensequenz

Mit den Farbfiguren, die von den Schnittflächen der Lavasteine auf meine Handkante und dann auf dem Papier landen, hatte ich in den letzten Tagen mehr Glück. Ich kann sie in Grenzen vervielfältigen und lasierend übereinander schichten. Wie ich diese Technik auf die Bearbeitung der Holzoberflächen der Altarobjekte übertragen kann, will ich probieren. Dabei spielen dann nicht die erstarrten Lavablasen, sondern die Kerbschnitte, die ich als junger Mann gemacht habe, die entscheidende, strukturierende Rolle.

Am Nachmittag möchte ich an der Verdichtung der Neckarseitensequenz weiter arbeiten, mich in die alten Linien versenken. In einer Ikonenausstellung im Museum für Angewandte Kunst, sah ich mir insbesondere die Behandlung schwarzer Beistriche an Gewandfalten und Figurenumschreibungen an. Meine Tuschelinien sind sehr fein. Ich hoffe, dass sie sich mit dem Farbuntergrund auf dem Lindenholz zu geschlossenen Klängen zusammenziehen. Auch damit lässt sich vorher gut experimentieren.

Die Präsentation von Rolle 11 im Tibethaus möchte ich in einen größeren Zusammenhang einbetten. Es sollen auch die Buchmalereien, die Collagen und deren Echos auf Transparentpapier deutlich werden. Das ist mittlerweile ein Zusammenhang, der sich über mindestens ein Jahrzehnt etabliert hat.