Ein Besuch von Franz zum Feierabend. Er spricht öfter von der Erkenntnis, dass er kein Maler sei, sondern eher Zeichner. Solche Zweifel gibt es auch bei mir, aber ich lasse gewähren, was womit entsteht, bin nicht so rigoros, wie mein Freund. So eine Begegnung hier im Atelier, macht mir klar, welche Ungestörtheit mich hier Tag für Tag umgibt. Das Verharren der Stille erzeugt eine zähe Kontinuität. Das Material wird lange gekocht, destilliert und wieder erhitzt, getrocknet, gepresst und in kleinen Mengen gesammelt.
Mit der Verdichtung der Neckarsequenz des Lindenkreuzes bin ich auf dem Transparentpapierstreifen bis auf einen Meter über der Standfläche hinab gekommen. Weil die Linienschichten nach unten hin zunehmen, nimmt die Geschwindigkeit, mit der ich vorankomme ab und die Dichte des Gesträuchs zu. Mit der gefühlten Verpflichtung, an den Sequenzen dran zu bleiben, fällt es mir schwer, den stetigen Fluss zu unterbrechen. Aber es gibt auch noch Rolle 12, deren Wachstum unterbrochen ist…
Bei den Buchmalereien lange ich gerade ziemlich tief in die Farbtöpfe. Auch wenn mich das skeptisch stimmt, lasse ich es zu. Nur ab und zu, wenn sich das Gelb zu sehr in den Vordergrund drängt, überlagere ich es mit einer Graulasur.