HANG GANG mit G.

Der Spiralstapel etwa in der Mitte des HANG GANGS wurde gestern noch einmal dichter. G. hat vorsichtig mit gebaut und hat einige deutliche Spuren hinterlassen.  Nach meiner Nachfrage fasste sie noch einmal die Erinnerungsbilder zusammen, von denen sie schon unterwegs in größeren Zusammenhängen gesprochen hatte. Ihre Essenz für mich ist ein Raum, der mit einigen Leuchtstoffröhren in eine Kathedrale verwandelt wurde. Diesen Kathedralenblick hat sie am Hang wieder gesehen, inmitten der Verdichtungen der Orte, die sie mit heiligen Orten verglich. Somit hatte unser Gang etwas von einer rituellen Wanderung, deren religionsnaher Charakter mir nun stärker ins Bewusstsein tritt. Passend dazu unser gemeinsamer Gang am Ende des Weges, der das Gras in die Spiralrichtungen biegt.

Dieses Ritual hat seinen Ursprung in den Wanderungen, die ich als Reaktion auf Vorgänge in der Stadt unternahm. Sie waren eine Kompensation der Zumutungen, die sich auch aus dem geografisch-topografischen Projekt für die Frankenallee ergeben hatten. Letztlich löst sich nun eine unvollendete Arbeit in einem freien räumlich ausgedehnten Vorhaben, dessen Zeit und dessen Raumausdehnung unbestimmt sind. Auslöser für dieses Ritual war demnach eine unaufgelöste Situation in der Stadt. Zunächst waren die Wanderungen nur eine Kompensation der Enge, in der die Gedanken zu den Wanderungsspuren und deren Folgen für den urbanen und geistigen Raum nicht wurzeln konnten. Ein engmaschiges Netz von Querwaldein-Wanderungen führte zunächst zu einer genaueren Kenntnis des Hangs dsn Kleinen Feldberges.

Die Idee, die Waldgegend zu gestalten kam erste nach einigen Jahren. Der Impuls war das schlechte Gewissen, die Mittwochnachmittage in dieser Weise zu vertrödeln. Das erwuchs aber sicherlich auch der Kraft, die ich aus diesen Wanderungen schöpfte. Diese Energie wird nun wieder dem Raum zuteil, bzw. den Menschen, die sich am Ritual beteiligen. Die Reaktionen derer können sehr unterschiedlich ausfallen, so unterschiedlich, wie auch die Raumbezüge zwischen den Installationen, die sich zu diesem weiten Ensemble zusammenfügen. Ich stelle diese Arbeit als Reaktion auf die Vorgänge in der Stadt vor. Nun geht es um die Reaktion der Stadt auf diesen Wald.