Durch ein staubiges Terrain zieht eine Herde gehörnter Tiere. Sie wirbelt so viel trockenfarbiges Steppenmaterial auf, dass aus den Wolken nur ihre Hörner herausragen. Die Hirten tragen Gewänder mit langen Stoffbändern daran, die in ihrem Lauf aus dem Brodem herausflattern. Ihre Körper und Stäbe bleiben versteckt. Es handelt sich aber um eine gestellte Szene mit durchsichtigen Kulissenwänden. Gespielt wird ein Stück postkolonialen Inhalts von einer jungen Autorin. Ihr Text soll von einem Regie – Schauspieler*innen – Kollektiv zur Aufführung gebracht werden. Mit 3 wählbaren Kamerapositionen wird der Stream interaktiv. Durch die verschiedenen Perspektiven verfolgt, verändert sich die Handlung jeweils. Somit entstehen die 3 Akte des Schauspiels:
- Die wilde Jagd durch die Steppe,
- wartende Requisiten gegenüber des Inspizientenpultes,
- der Zickzackkurs der Herde kann analysiert werden und die Stäbe kommen zur Ruhe.
Oder: Die Wanderung der Tiere wird von Magnetfeldern ausgelöst, wodurch sich die Stäbe mit den Hirten in Gang setzen. Sie folgen der Herde und werden zu Jägern, wofür sie von der Requisite Waffen bekommen. Über das Dreiecksgitternetz ruft der Inspizient zur Hatz auf die Gnuherde, die aus den Staubwolken heraus tritt und die Kulissen niederreißt. Das Publikum flieht.