Navigation | Spekulationen

Navigationsgeräte aus dem siebzehnten Jahrhundert in einer Ausstellung des Museums für angewandte Kunst. Rührend anmutende Messingpeilgeräte, mit denen in Kombination mit Chronometern die riesigen Weltmeere befahren wurden. Die Entdeckungen, die sie machten, spiegeln sich auch in den Kunstgegenständen wieder, die von den Reisen mitgebracht wurden. Aber in den Kajüten befand sich auch ein Stück Heimat, beispielsweise als Bierkrug oder Andachtsbild.

Ein neuer Direktor, der auch Künstler ist, hat den Bau radikal entrümpelt. Keine Vitrinen mehr in denen eine ständige Ausstellung ausharrt, sondern offene Räume, die über die großzügigen Fensterfronten in einen Dialog mit den Gärten, dem Fluss und der Skyline der Außenwelt treten.

Im oberen Geschoss befanden sich künstlerische Studien zu Modethemen, die mich wider Erwarten angesprochen und interessiert haben. Manches erinnerte mich an die auseinander gefallenen Teile einer weißen Handtasche, die ich aus geringer Tiefe am Hang ausgegraben habe. Wie auch Kleidungsstücke im Wald, erscheinen sie schnell wie Beweisstücke eines Gewaltverbrechens. Das Fragmentarische beflügelt die Spekulationen kriminalistischer Phantasie.

Auch die von den Hindemithschülern zerschlagenen Steine, konzentrieren den Anblick gewalttätiger Kraft an einer rätselhaften Stelle und provozieren Fragen nach den geheimnisvollen Vorgängen im Wald.

In einem Frankfurter Zimmer wurde Design gezeigt, das in dieser Stadt entworfen worden ist. Die fein gestalteten Stereoanlagen, Klapptische und Sitzmöbel machten mir gute Laune. Ich sollte mich öfter in dieser Weise davon versorgen lassen.