Motorsägen

Hellgrün leuchtet das Laub auf, das von einer tief stehenden Sonne von Osten her angestrahlt wird. Baumschneider sind an einem der Ahorne, die vor dem Cafe stehen. Widerwillig schieben sie die Tische und Stühle beiseite, Männer mit Bierbäuchen und sicheren langsamen Bewegungen.

Überraschenderweise überfiel dich nach deinem Morgengang eine tief sitzende Melancholie, die du kaum genauer beschreiben kannst. Es ist, als zöge sich die Leichtigkeit zurück, zugunsten eines Gewichtes, von dem du dich nur schwer befreien kannst. Plötzlich kommt die die Malerei banal vor, Farben werden dir egal, und die Fugen zwischen den Pflastersteinen werden unendlich tief.

Drei Stunden Malerei am Nachmittag im Atelier. Es passiert nichts spektakuläres, die Flächen werden dichter und kleinteiliger, und du beginnst mit dem Lasieren, was dir aber jetzt plötzlich ganz egal ist.

Die Baumschneider beginnen die Äste zu kappen. Sie verlieren keine Zeit und arbeiten präzise. Große Stücke Holz fallen herab mit viel Grün daran. Das kannst du kaum anschauen, die Motorsägen schmerzend in den Ohren.  Es ist als führen sie  in dein eigenes Leben.