Endlich ging die Arbeit am Scherbengericht weiter. Nachdem ich die zerborstene Frontscheibe des Sattelschleppers sah, der Vorgestern in einen Weihnachtsmarkt gerast ist, fühle ich beim Zeichnen der Splitter den Untergrund nachgeben. Die Geschichten werden doppeldeutig, fahren in die Abgründe.
Die Sonne ist heute 8,6 Stunden über der Wolken- und Hochnebeldecke. Gestern, als sie gegen 15 Uhr zu sehen war, stand sie nicht mehr weit über dem Horizont. Aber das Blatt wendet sich nun.
Bei Kayo werde ich nun noch einmal zeichnen. Dann erkläre ich die Arbeit für abgeschlossen. Lediglich eine Schutzlasur sollte ich noch darüber legen. Im Gedenken an die vielen Stunden, die ich dort zugebracht habe, an die unvergesslichen Szenen, die mit Gleichgültigkeit, Liebe, Sucht und Tod zutun hatten, ist das Werk entstanden und der Nächstenliebe gewidmet. Es kann den Titel „…aber unsere Liebe nicht“ tragen. Er wäre angemessen.
Meine Atelierarbeit, besonders die Buchmalereien, sind so weit davon entfernt und doch parallel möglich.