Am Morgen wandert wieder dieses Licht von oben hinab auf die Tische. Charlie Parker – kein Trio – große Besetzung, aufgewühlt und ohne entspannte Ruhe. Die aufgekratzte Nervosität wirkt sich auf die Bewegungen der Linien und der Handballenverwischungen aus. Über Krähenfüße stolziert die Trompete am Schlagzeug vorbei, vorbei am Rauschen der Becken und den harten Schlägen auf den Rand der Trommel.
Ich ging von zwei rudimentären Frottagen von der 5. Reliefform aus und entwickelte die drei Buchmalereien zunächst durch drei Gravitationsschwünge in den Zwischenräumen. Sie überlagerten sich mit den konstruktiven Linien der Form. Die Übertragung der Strukturen unter den drei Malereien, schafft immer neue Konstellationen und Wiederholungen, die wie ein Fehler in der Matrix wirken, eine Wahrnehmung von Vermehrung und Variation der Formen.
In einem Schwung wurde das Relief mit der Nummer 1 farbig fertig. Ich wischte viel, beeilte mich, nun das Ende vor Augen. Dabei griff ich auf die Vorgänge der Buchmalereien zurück, konnte die Arbeitsweise in gewisser Weise übertragen Noch zwei Formate, dann kann ich mich um die Aufhängung des ersten Exemplars des Väterportraits kümmern, vielleicht noch ein paar Korrekturen machen und Schluss.
Am Morgen dachte ich über das nächste Exemplar nach, das sich auf ganz grafische Weise mit dem Tanzarchitekturthema befasst. Keine Malerei, nur die Verstärkung oder Abschwächung der Reliefstruktur mit Tusche, Schellack und Graphit. Da drinnen bilden die Tanzfiguren einen Erzählungsreigen.