Vom Nachfahren der Linien der Tanzzeichnungen, mit Tusche auf das Transparentpapier der Rolle 8, lösen sich Erinnerungsblitze aus. Mit der Feder gehe ich durch die Bühnenräume und habe die Bewegungen des Ensembles vor meinen Augen. Wenn Ausschnitte dieses Geschehens auf meinem Papier angelangt sind und heute 17 Jahre später in andere gestalterische Zusammenhänge gelangen, kommt es mir vor, als seien sie der Augenblickhaftigkeit entrissen. Nun existieren die Bewegungen aus diesen Räumen weiter auf Transparentpapier oder im Pappmache der Scherben.
Aber erst in den Collagen treten sie zunächst in Verbindung zu den Splittern der Reliefs, die aus den Frottagen der Buchmalereien hervortreten, aus den Reliefformen in die Verläufe der Suchbewegungen, die zum nächsten Exemplar der Väterreliefs führen sollen.
Mir fällt die Verwandtschaft von Arbeitsweisen auf, deren Ergebnisse ich in den Tempeln im Himalaja sah. Dieselben Figuren werden in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Gesten dargestellt. Oft sitzen sie in einer Vierergruppe mit dem Rücken zueinander und bieten dem Besucher, der sie im Uhrzeigersinn umrundet, ihre unterschiedlichen Erscheinungsformen dar. An den Wänden sind sie von weiteren sitzend Meditierenden, die in den Raum schauen, umgeben. Die Anordnung folgt einem Mandala, das hier seine dreidimensionale Entsprechung findet und Orientierung für die Meditation bieten soll.