Seit Freitag war das Atelier ohne Heizung, insgesamt also 4 Tage. Die Tore des Geländes stehen seit Monaten offen, weil die zerstörten Schlösser nicht repariert werden. Fallrohre und Dachrinnen funktionieren nicht, Sperrmüll wird abgeladen, Dämmstoffe fallen von den Wänden und überhöhte Nebenkostenrechnungen für die Reinigung der Flächen werden versendet. Der Zustand des schützenswerten Geländes, auf dem das Projekt „Soziale Stadt Gallus“, inmitten der Abrisslandschaften stattfindet, ist beklagenswert. Das drückt auf die Stimmung aller Mieter. Wir kümmern uns um das Viertel, bemühen uns um Zusammenhalt, entwickeln daraus ein Kraft, die das alles möglich macht. Und dafür benötigen wir eine verlässliche Unterstützung.
Gestern Abend kümmerte ich mich gemeinsam mit einem Mitarbeiter des Vermieters, um die Befüllung der Heizanlage, legte einen Schlauch aus meiner Küche hinaus zum Anschluss. Nun ist es warm, also konzentriere ich mich wieder auf meine Arbeit.
Das Licht sickert von oben in den Raum, kurze Sonnenaufgangssequenz am Morgen. Die Wirkungen auf die Farbigkeit der Buchmalereien und ihre Rückstrahlung auf mich, fiel mir am Morgen beim Scannen der 12 Malereien der letzten 4 Tage auf. Es handelt sich dabei um meine Hauptarbeit, die ich überall machen kann, ob ich unterwegs oder in einer beengten Situation bin.