Mit anhaltendem Vergnügen verdichtete ich die Überlagerungssequenz aus den Umrisslinien zweier Buchmalereien auf Rolle 8, die ich mit Feder und Tusche auf das Transparentpapier übertrug. Die dichten Linien trocknen erhaben auf, bilden Landschaften, die ich mit den Fingerkuppen ertasten kann. Es sind Gebirge positiver Kraft, die ich mir errichte. Sie ersetzen die inneren Stadtlandschaften aus Gebäuden, in denen Leere wohnt, die sich mit Hass paart und Destruktion gebiert.
Wenn ich mit den Verdichtungen dieser geschichteten Figur fertig bin, soll ein weiteres Gestaltungsmittel hinzukommen. Mit Schellack will ich die dunklen Areale etwas anlösen und dann durch druckvolles enges Zusammenrollen, eine fließende Fläche hinzufügen, die im starken Gegensatz zu den kristallinen Figurationen steht, sie leicht verschwimmen lässt, und die ich mal „Synaptische Kartierungen“ nannte. Damals sind so hunderte Blätter entstanden. Auch mit Schülern praktizierte ich diese Arbeitsweise ausführlich.
Manchmal leiste ich es mir nun, in die Tage etwas hinein zu vagabundisieren. Das hat aber zur Folge, dass ich mich nach der Organisation von Zeit sehne. So überlege ich nun, ob ich mir wieder Aufgabenlisten schreiben soll, mit denen ich meine Arbeit und meine „Freizeit“ strukturieren und die ich Zeile für Zeile abhaken kann.