Den ganzen Nachmittag konnte ich gestern konzentriert, bis in den Abend, an der Tuschmalerei arbeiten, mit der ich die Figurengruppen auf dem Relief umgebe. Daran will ich heute und morgen weiter arbeiten, um diese Woche wieder ein sichtbares Vorankommen zu ernten.
Seit gestern zog ich mich, innerhalb der Buchmalereien, auf einem vorsichtigen Gestus zurück. Heute nahm ich einen harten Bleistift, um mit ihm Linien in das weiche Papier zu gravieren. Durch eine gründliche Farbschraffur treten sie dann in den Vordergrund. Transportiere ich dann diese Liniengebilde mit meinen feuchten Handballen per Druck, in ein anderes helles Papierareal, so erscheinen die gravierten Linien neu und hell. Das geschieht in Bereichen von wenigen Zentimetern, lässt sich aber per Scan gut vergrößern und auf Transparentpapier weiter verarbeiten: verdichten, wieder vergrößern und verdichten bis zur Implosion durch zu viel Masse.
Solche Strukturen würde ich gerne per Handballenabdruck auf die Splitter übertragen. Die Mischung der Handlinien und der Papiergravuren ergeben die Kartierung einer gebirgigen Landschaft aus meinem Rückzug. Unscharfe Erinnerungsfotos gewinnen an konkreten Details und verbinden sich zu einem Panorama. Jedes Detail weist auf den Mikrokosmos hin, der unter den Vergrößerungen neue Panoramen der Erinnerung zur Verfügung stellt.