Noch bevor ich am Morgen mit den Buchmalereien begonnen habe, schaute ich in die Transparentpapierrolle vom Herbst 2007. Im Oktober und November dieses Jahres ging ich die GPS-Stadtwanderung „Handprint Wien“. In meinen Erinnerungen versuchte ich den Gehfaden, den ich rund um den Schwedenplatz ausgesponnen hat zu finden. Der liegt in der Beuge zwischen Zeige- und Mittelfinger, wo es gestern ein Terroranschlag gegeben hat. Damals war der Satellitenempfang in den engen Gassen nicht so gut, so dass mancher Weg nicht aufgezeichnet wurde.
Meine spontane Reaktion war, den Handprint Wien und den Handprint Frankfurt übereinander zu legen, um den Ort der Tat in das hiesige Stadtgebiet zu übertragen, dort dann die Wege der Terroristen zu gehen, um sich vorstellen zu können, das wäre hier passiert. Nur wenig südlich von dieser Stelle liegt am Mainufer das Rothschild-Palais.
Gestern übertrug ich die erste Zeichnung auf das aktuelle Relief. Weitere Figurengruppen stehen für die Auswahl auf Transparentpapier bereit. Franz hat zwei Figurationen auf zwei Pappen gezeichnet, damit ich sie vervollständigen oder kommentieren kann. Ich überlegte, ein paar Wegpunkte aus Wien mit einzubeziehen, sie auch mit Linien zu verbinden – ein konstruktiver Kontrast.