Die Buchmalerei mit der Kennzeichnung 11_14_2020_002 vergrößerte ich etwas, um sie dann auszudrucken. Diese Abbildung legte ich unter das Transparentpapier der Rolle 8 und zeichnete die Umrisse der Farbflächen und Linien durch. Die Schönheit der Malerei geht größtenteils verloren. Darum geht es aber in diesem Moment nicht. Interessant sind für mich die Auswirkungen der Zeitschleifen, die durch die Handballenabdrücke und die damit verbundenen Motivtransporte aus der Vergangenheit in die gegenwärtige Arbeit, entstehen.
Die heutigen Kompositionen starteten mit einem Abdruck aus 01_17_2008_003. Dann habe ich es mit der Malerei zu weit getrieben und landete in einer kompositorischen Sackgasse, aus der ich nur heraus kam, indem ich die misslungenen Passagen mit einer dunklen kreisenden Linie, die ich mit dem Handballen vertrieb, zurücknahm. Das rettete das Bild, mit dem ich am Morgen begann.
Die Ausdrucke der Buchmalereien sehen nach der Vergrößerung der Motive, oft etwas verwaschen aus. Mit dem „Brushpen“, den ich am Wochenende wieder entdeckt hatte, schärfte ich ein paar Linien und Umrisse der Malerei, die ich auf Rolle 8 übertragen hatte. So gewann das Blatt, das ich nun in einem der Regale platzierte. Nun kann ich sehen, wie standhaft die Arbeit bleibt oder nicht. Wenn sie meinem Blick irgendwann nicht mehr standhält, dann stimmt etwas nicht.