Zeigefingerkuppe

Auf meinem Weg ins Atelier treffe ich Menschen, die ich aus verschiedenen Zusammenhängen kenne. Eine Bankerin, die ich in einer Bürgerinitiative kennen gelernt habe, erzählte mir, sichtlich mitgenommen, aber immer noch lächelnd, von ihrer todkranken Mutter. Wally, vom Eiscafe, rückt ihre großen Oleander, die ihr Mann, der vor einigen Jahren starb, aus Italien mitgebracht hatte, weiter nach hinten, in die geschützte Terrasse. Der Ostwind verschärft die Minusgrade.

Am Morgen füllte ich das Vogelfutter nach, und versuchte wieder, eine Tränke zu installieren, die von einem Grablicht eisfrei gehalten wird. Dafür benötige ich noch ein stabiles Gerüst, auf dem die Wasserschale steht und genügend Luft für die Flamme bereit hält. In meinem Sammelsurium werde ich etwas finden.

Durch ein Unwohlsein am Wochenende, wegen dem ich einen Großteil der Zeit im Bett verbrachte, hat mich aus meiner gleichförmigen Konzentration gerissen. Und heute sind Malereien entstanden, die mit den Abdrücken meiner rechten Zeigefingerkuppe zutun haben. Kreisfragmente, aus Linien und Farbverläufen, reihen sich aneinander. Mich interessieren dann ihre Umrisse, die ich nachziehe. Ihre Weiterverarbeitung ist das nächste Thema.