Umtanzte Abwesenheit

Nachdem mir am Morgen die Flucht in den Jazzraum von 1959 gelang, steuerte ich weiter in mein Tagebuch vom 22.02. 2011. Dort ging es um eine Mauernische in Mandu, deren geschwungene architektonische Form einen Gegenstand rahmen und beherbergen sollte, der allerdings weg war. Um ein Prinzip der Beschreibung von etwas Abwesendem fortzuführen, wie ich es von Bill Forsythe gelernt hatte, fertigte ich eine Zeichnung an, die die Eckpunkte der Nische „umtanzte“. Die Frage nach dem fehlenden Gegenstand, einer Heiligenfigur oder einem Gewürzmörser, sollte durch die Zeichnung gestellt werden. Die Antwort kann nur eine Überlagerungssequenz bieten, deren Liniengesträuch entsprechende gegenständliche Angebote macht. Dort entpuppt sich erste der Sinn der Zeichnung.

Auch die Folgen der Kulturaneignung durch das Wanderungsspurenprojekt, führten in ein Liniengeflecht, das ich Kraftfeld nannte. Seine Entwicklung ist auf Rolle 4 deutlich verfolgbar.

Gestern arbeitete ich am Relief weiter. Die Übertragung der Umrisszeichnung einer Buchmalerei vom 16.02. 2010, auf die Splitter des großen Doppelportraits der Väter, entspringt einer Intuition. Ihre Belebung setzt sich durch die Binnenzeichnungen der Scherben in Gang, die sie umgeben werden.