Die Absicht, absichtslos zu sein

Nach den Lavaabdrücken, Energieverwirbelungen, Handballenprints und Verwischungen, habe ich eine Figur vom 11.09. 2010 herübergeholt und in die gegenwärtige Buchmalerei eingefügt. Dort schreitet sie etwas fremd, wie Kapitän Ahab, durch die Szenerie.

Am Morgen meinte ich, mit den letzten zwei Tafeln des Väterportraits bereits die Rekonstruktion und Weiterentwicklung des Kraftfeldes vorbereiten zu können. Die Figuren von 2010, die ich während der Arbeit am Relieffries in die Tagebücher gemalt habe, erzählen andere Geschichten. Die erneute Vermischung der tanzenden, schwebenden, schreitenden, stürzenden und sich wandelnden Figuren, schafft auf dem neuen Fries einen Interpretationsraum, der mit der Absicht, möglichst absichtslos zu sein, entsteht.

Gestern gelangte ich in die Endphase der Ornamentschicht auf dem aktuellen Reliefformat. Ich zwinge mich zur Ruhe und versuche locker und gleichzeitig spannungsvoll zu agieren. Die unterschiedlichen Linienstärken, die ausfließende Tusche, die kleinen Flecken, die dadurch entstehen, fügen Miniaturen zusammen, die aus den Splittern kleine Einzelbilder machen.