Die Ebenen, die im Väterprojekt miteinander verwoben sind, versuchte ich mir am Morgen vor Augen zu führen. Zunächst, am Anfang, schob ich die Rasterportraits meines Vaters und das seines Vaters übereinander, um sie miteinander zu begegnen und zu vermischen, denn sie trafen sich in der Realität nie. Aus dem Impuls der Gewalt entstanden die Gravitationsschwünge, die die Form eines Rohrgeflechtes aufnahmen. Sie führten zu den 4 Scherbengerichten, deren 600 Scherben ich nacheinander in einer Reihe auf die Transparentpapierrolle zeichnete. Ihre Umrisse füllte ich beim Zusammenrollen mit den durchscheinenden Kantenlinien. Alle nochmals zersplitterten Scherben zeichnete ich auf Einzelblätter.
Auf 4 Formaten konnte ich alle Teile wieder zusammensetzen und dann auf 16 Tafeln vergrößert projizieren. Darauf modellierte ich das Relief aller Scherben und Splitter zum dreidimensionalen Doppelportrait. Die Gräben zwischen ihnen überschreiten die Stärke des Rohrgeflechtes nicht.
Nach dem Formenabguss und der Vervielfältigung mit Pappmache, begann die Gegenbewegung, zunächst mit einer Lasurmalerei, die alle Splitter einzeln zum Leuchten brachte. Ein farbiges Exemplar war 2020 entstanden. Das 2. folgte einem entschiedeneren Impuls, indem sich Figurengruppen über die 16 Einzelformate, aus denen das Gesamtbild zusammengesetzt ist, in Reihen bewegten. Diese Schicht kommt aus meiner Zusammenarbeit mit dem Ballett. Zwischen den Figuren bildeten sich mit der Zeit Ornamente, die noch einmal ein Echo der Schläge sind. Die Gegenbewegung gegen die Gewalt ist die Kunst. Sie rekonstruiert den verlorenen Vater.