Apsaras

Durch das hochgezogene Rolltor blicke ich in meinen Dschungel. Ein Rotkehlchen hüpft herum, als sei es hier zu Hause. Es schaut mich wie einen fremden Eindringling an. Kerstin hat die Wildheit des Gärtchens, das viel Wasser braucht, während unserer Ferien erhalten, wie eine Apsara, die die Fäden der Schöpfung in der Hand hält.

Meine abstrakte Apsaras manövrieren sich in den Vordergrund. Aus ihren Gravitationsschwüngen entspringen die Geraden, die mit den Schnittpunkten verbunden sind. Ihre Energie bildet Kraftfelder, die nicht zielgerichtet funktionieren. Sie existieren und suchen nach ihrer Bestimmung. Mir fällt eine Parallele der Kraftfelder zu der tastenden Improvisation „Before Bach“ von Brad Mehldau auf. Das Rotkehlchen wispert, schmettert kurz auf, um dann wieder zu flüstern. Das sind Kraftlinien, die sich durch den Garten ziehen.

Der große Abstand zu meiner Arbeit ist mir recht, will ihn auch nicht mutwillig und schnell verringern. Neue Konstellationen sollen sich langsam einrichten.

Das Restaurant gegenüber ist wieder in Betrieb. Unaufhörliches Plappern, Lachen und Geklapper. Es klingt gut!