In einem Dokumentarfilm über die Erforschung von Asteroiden begegnete mir gestern erstmals der Bergriff „Mikrogravitation“. Er bezeichnet die geringe Anziehungskraft von kleinen Objekten im All. Schon von der Sonnenstrahlung kann ein Gegenstand aus einer Umlaufbahn geworfen werden. Manchmal haben Bleistiftlinien von mir diesen vagen Verlauf.
Gestern hatte ich ein Gespräch über die Kunst als ein sekundär korrigierendes Element. Stark gerasterte Gesellschaften scheinen das Sperrige und Unterminierende der Künste zu benötigen, um zu funktionieren. In diesem Sinne arbeite ich mit Schülern. Ihre Erfahrungen, die sie in meinem Atelier machen, können in entscheidenden Lebensmomenten aufblitzen und einen Impuls geben, der eine Richtungsänderung auslöst. Diese kann aus den vorgegebenen überraschend Bahnen heraustreten. Durch direkte Erfahrungen mit haptischen und geistigen Kunstproduktionsvorgängen können Vorgänge der Infragestellung von gesellschaftlichen Erwartungen in Gang gesetzt werden. Das soll ein Ergebnis meiner Arbeit bei „YOU&EYE“ sein. Gern würde ich Kooperationen mit anderen Künstlern mit diesem Ziel eingehen.
Eine der Pappen von Franz nahm ich mir gestern vor und probierte mit den Fragmentteilen des Kraftfeldes Kompositionen, die sich auf seine Linienvorgaben beziehen. Das möchte ich dann noch zeichnerisch mit Verbindungen zwischen den Reliefbruchstücken weiter führen.