Am Morgen besprach ich den Start der Arbeit mit den Schülerinnen. Sie sind Kinder geflüchteter Familien und sprechen voraussichtlich kaum Deutsch. In der kommenden Woche werde ich dann versuchen, sie in das Kraftfeld einzubinden. Obwohl ich mittlerweile weit entfernt bin von dem Gedanken, dass die Kunst eine Wirkung erzielen sollte, schleicht sich der Gedanke ein, dass diese Beschäftigung für sie ein Quell von Energie sein könnte. Die Ruhe, die nun in meinem Arbeitsalltag eingekehrt ist, macht es möglich, dass ich mich nun ganz und gar auf dieses Vorhaben konzentrieren kann.
Die Einrichtung des diesjährigen Wintergartens gehört auch mit zu den Vorbereitungen der Rekonstruktion des großen Relieffrieses. Es wird Platz geschaffen. Ich gebe mir bei der Einrichtung der Pflanzenarrangements mehr Mühe. Neben der funktionalen Praxis soll mehr wohnliche Qualität entstehen. Beim Abräumen der Tische begann ich Dinge wegzuwerfen. So befreie ich mich nun auch Stück für Stück von den Arbeitsvorgängen des Väterprojektes.
Wenn ich auf der linken Seite des Tagebuches mit der Buchmalerei beginne, dann scheinen da die handgeschriebenen Zeilen des Vortages durch. Diese Struktur habe ich aufgenommen und sie zunächst mit den Handballenabdrücken weiterentwickelt. Daraus ließen sich Figuren lesen, die ein wenig wie Worte dünnen auf Beinen dahergelaufen kommen. Innerhalb dieser Körperhaftigkeit entstanden neue Zeichen – Schriftzeichen. Hier schließt sich der Kreis zur Zusammenarbeit mit den Schülern. Im Liniengeflecht des Kraftfeldes lassen sich neue Gegenstände finden, die wir in deutscher Sprache bezeichnen. So prägen sich die Vokabeln besser ein.