Am Morgen las ich in „Originale“ von Sina Ahlers „Übersetzung 5“, dann „V“ quer und begann mit den Papiergravuren in der ersten Buchmalerei – 1 – von heute. Dann setzte ich indigofarbene Pigmentabdrücke und Verwischungen darüber. Die hellen Linien, die dadurch entstanden, transportierte ich nach 3, wo sie sich durch den Handkantenabdruck mit meinen Hautlinien vermischten. Später setzte ich noch eine Papiergravur mit schwarzer Schraffur daneben, weil ich dort einen zentralen Akzent brauchte, der ein Gegengewicht zu den linken Energielinien bilden sollte. Keine Geschichte dahinter. Bis jetzt nur olivgrüne, stabilisierende Stangen. Keine konkreten Konturen. Auch nicht in 2. Linienschwünge, Faltungen und Schraffuren bauen Millisekunden-Filmschnipsel. Erst bei längerem Hinsehen führen ihre Verdichtungen zu zusammenhängenden Zeitabfolgen. So finde ich im Nachhinein die Reaktion auf den Text.
Leichter sind die Zusammenhänge im Trio der Buchmalereien auszumachen. In dem Hin und Her des Motivtransportes kooperieren sie und ergänzen einander. Aus der vagen Struktur wachsen jeweils neue Konturen. In 1 konkurrieren Figurenumrisse, die das Geschehen einrahmen, mit den Gesträuchen und Bauten im Zentrum.
Für Sina fertigte ich an den vergangenen Nachmittagen ein paar kleine Relieffragmente an, die ich ihr zur Weiterverarbeitung vorbeibringe. Außerdem grundierte und bemalte ich die Streifen, die ich senkrecht und waagerecht abformte. Weitere Kulissenobjekte entstehen nun aus dieser Arbeit, die für die weiteren Kooperationen zur Verfügung stehen.