Mit Kuben verschränkte Tanzfiguren platzierte ich in die fortlaufende Erzählung auf Rolle 9. Zu ihnen werden sich die Figurenumrisse gesellen, die ich heute, zusammen mit der Kartierung von Landverlusten, gefunden habe. All das mag kein Widerschein des Schreckens sein, der über Smartphonevideos aus den Kellern der belagerten Städte dringt. Aber er wohnt in der Zeichnungen und Träumen.
Es ist wegen eines Bombenfundes ganz still auf der Nachbarbaustelle. Ganze Wohnviertel sind leer wegen der Entschärfung. Man kann die Frühlingsgesänge der Vögel hören. In einer Aufwallung etwas sichtbar Sinnvolles zu tun, habe ich auf der Wiese und einem großen Teil der Freifläche, Papier, Plastik und Zigarettenkippen aufgelesen. Lautsprecherwagen fordern die Bevölkerung auf, sich aus den Gefährdungszonen zu begeben. Unser Gelände ist ausgenommen.
Der Fußweg am Mittag führte mich am Atelier von Franz vorbei. Wie redeten über unsere gegenwärtigen Themen und kamen auf unser gemeinsames Interesse an der Romantik zu sprechen. Ein Substanzverlust innerhalb länger anhaltender, technologisch kontinuierlicher Arbeitsphasen, kam zur Sprache. Für mich ist kein Technikwechsel notwendig, um auf etwas überraschend Neues zu stoßen. Mit den Kindern grundiere ich gleich die Kleiderschnittreliefs, die wie am vergangenen Donnerstag ausgeformt haben. Dann beginnen wir im alten Holzlager eine Installation einzurichten.