Nachdem mein Ahornbaum auf der Frankenallee von mir gründlich gewässert worden ist, lehnte ich mich eine Minute mit meinem Rücken an seinen Stamm. Wir haben nun schon eine vieljährige Beziehung. Lange Zeit saß ich mit Blick auf ihn an meinem Schreibtisch und arbeitete an meinen Tagebüchern. Nun meine ich zu merken, dass etwas von seiner Kraft in meinen Körper übergeht. Dieser Freund wird mich hoffentlich überleben.
Die Bändigung der Haarverschlingungen, die Asteroiden- und Elektronenbahnen anzeigen und Sonnenwinde aufnehmen, dominiert die Malerei. Figurenanmutungen oder Architektonisches bilden noch keinen adäquaten Gegenpart. Ich dachte daran Haarkreuzungspunkte als Ankerpunkte für Dreiecksgitternetze zu nutzen.
Linien der 3. Malerei von gestern übertrug ich auf Rolle 10 und füllte die Umrisse gleich mit den Mustern der durchscheinenden Rückschau. Wenn dieser Vorgang unvollständig bleibt, tritt eine Pause im fortlaufenden Prozess ein. Zwei Geschehen sind die Folge: Rhythmisierung des Flusses durch Leerstellen und Neuordnung des Blicks. Dabei geht es um keinen anderen Blick, als um den meinen!