Totes Material

Am Morgen las ich ein Gedicht über jemanden, der längst weg sein wollte, weg von allem Lärm, auch von dem in seinem Hirn. Die Aufzählungen in den Strophen sind den Balladenstrukturen von Bob Dylan ähnlich.

Ich verliere mich in meinem Haar, verliere es auch beim Auskämmen – totes Material. Mit den Farben aber, wird es zum Leben erweckt, trägt die Stimmungen die in mir wohnen. Ein paar Haare habe ich zuerst in Tinte getaucht und sie dann auf die leeren Buchseiten gelegt. Manchmal, wenn mir ein deutlicher Widerpart fehlt, eine Architektur aus Geraden etwa, will ich aber die Schwünge auch nicht stören. Sie sind Bewegungsspuren, wie die der Mauersegler, die in den Himmel geschrieben bleiben.

Stimmungen die durch Bewegung Ausdruck finden, begegnete ich gestern auch auf den Autobahnen. Irgendwann kam es mir vor, als bewegte ich mich in einem rechtsfreien Raum, in dem sich Gefühle steigern und gefährlich in Tempo aus Motorenleistung umgemünzt werden.