Wir nahmen uns eine ganze Woche Zeit, um uns die Biennale in Venedig in Ruhe anzuschauen. Sie ist fast die Gegenposition zur Documenta. Entsprechend gestärkt fühle ich mich nun. Es tat gut, die individuelle Kraft der Einzelkünstler zu spüren und gleichzeitig fühlte ich mich häufig in meinem Tun bestätigt.
Ich habe viele kleine Dinge mitgebracht, z.B. Mauerbröckchen oder Putz, die mir beim Anlehnen in meine, hinter dem Rücken verschränkten, Hände fielen. So, vom Deutschen Pavillon und vom Arsenale. Samen brachte ich aus dem Garten des Guggenheimmuseums mit, Prospekte der Länderpavillons aus den Giardini und Eintrittskarten in Kirchen, Türmen und Museen.
Es ist kaum nachvollziehbar, wie sich nun all das Gesehene auf meine eigene Produktion auswirken wird. In der 3. Malerei dieses Morgens gibt es ein paar grüne Schleifen, die am Schluss dazugekommen sind, weil ich schichtende Linienkompositionen wieder sah, wie ich sie selber oft angefertigt habe. Und vielleicht entspringen die Pavillons mit den dreieckigen Grundrissen von heute den luftigen Architekturen, die es in Venedig so häufig gibt.